Hohe Nachfrage nach flexiblen Verpackungen
Unterbrochene Lieferketten und steigende Kosten verursachen Besorgnis
Preisentwicklung ausgewählter Grundprodukte seit Q4 2020. "Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Situation bis Ende des Jahres entspannt", so Guido Aufdemkamp, Executive Director von FPE.
Quelle: FPE
Die Rohstoffpreisinflation wirkt sich weiterhin stark auf die Branche der flexiblen Verpackungen aus, wenngleich die Steigerungsrate im dritten Quartal 2021 gegenüber den beispiellosen Werten der letzten drei Monate leicht nachgelassen hat. Die anhaltende Unterbrechung der Lieferketten der wichtigsten Rohstoffe wird nun durch neue Verknappungen und Kostenexplosionen bei anderen Hilfsstoffen und Energie verschärft. Laut Flexible Packaging Europe (FPE) löst dies angesichts der anhaltend starken Nachfrage bei den Anbietern flexibler Verpackungen Besorgnis aus.
Nach den neuesten von ICIS veröffentlichten Zahlen liegt die Steigerungsrate bei Polyethylen sowohl bei hoher als auch niedriger Dichte (72 % bzw. 49 % im Vergleich zum vierten Quartal 2020) immer noch auf einem historischen Höchststand und es gibt kaum Anzeichen für einen Rückgang, da die Nachfrage in allen Industriebereichen weiter steigt, die sich nun rasch von den Pandemiefolgen erholen.
Daten von Wood Mackenzie zeigen ein ähnliches Allzeithoch für andere Substrate, die für flexible Verpackungen verwendet werden. Im dritten Quartal 2021 liegen die Preise für PET-Folien um 24 % höher, für 20-Mikron-BOPP um 63 % und für 15-Mikron-BOPA-Folie um 30 % über dem Niveau des vierten Quartals 2020.
Zu Alufolie und Papier kommentierte David Buckby, Senior Analyst bei Wood Mackenzie: „Der Preis für dünne Aluminiumfolie stieg weiter an und verzeichnete einen weiteren Anstieg der Preise im dritten Quartal, die jetzt um 36 % höher sind als im vierten Quartal 2020. Dies wurde durch die hohe Nachfrage nach Aluminium, plötzliche Kürzungen der Primärproduktion in China und der Anstieg der Kosten für die Aluminiumverarbeitung verursacht. Obwohl die Preise für einseitig beschichtetes Papier auf gleicher Basis nur um 10 % höher waren, ist die Verfügbarkeit weiterhin unsicher und die Zeiten für die Lieferung von flexiblen Verpackungspapieren haben sich auf mindestens zwei Monate gegenüber rund einem Monat im Jahr 2020 erhöht.“
Neben der Preisvolatilität der Basissubstrate sind in den letzten beiden Quartalen auch die Preise, der für die Herstellung flexibler Verpackungen notwendigen Hilfsstoffe wie Klebstoffe, Farben und Lösungsmittel deutlich gestiegen, wie eine Umfrage unter den führenden Mitgliedsunternehmen ergab. Sowohl die Verfügbarkeiten als auch die Aussichten werden eher schlecht bewertet. Gleiches gilt für Fracht, Transportverpackung und Energiekosten.
Guido Aufdemkamp, Executive Director von FPE, kommentierte diese Entwicklungen wie folgt: „All diese unterschiedlichen Preisvolatilitäten und reduzierten Verfügbarkeiten stellen für Unternehmen einen hohen Aufwand dar, der auch eine mehr als übliche Bearbeitung eines jeden Auftrags beinhaltet. Sogar die Aufteilung einzelner Aufträge in verschiedene Produktionslose kommt vor.“
„Die Nachfrage auf dem Endmarkt bleibt auf hohem Niveau und unsere Mitglieder tun weiterhin alles in ihrer Macht stehende, um ihre Kapazitäten aufrecht zuerhalten, um die Nachfrage ihrer Kunden zu befriedigen. Die Preisvolatilität wird sich natürlich auf einige Nachfrageverhalten auswirken, aber der Trend geht unaufhaltsam nach oben, daher konzentrieren wir uns wie bisher, darauf, die Produktion aufrechtzuerhalten und Engpässe in der Lieferkette zu umgehen. Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Situation bis Ende des Jahres entspannt“, fügte er hinzu.
(st)