VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Arburg Turnkey-Anlage auf Hannover Messe Digital Edition 2021

Automatisiert: Fertigungszelle mit integriertem Digitaldruck zur Produktveredelung

16. März 2021, von Susanna Stock

Bei der vollautomatischen Fertigung von Trinkbechern visualisiert das Scada-System Arburg Turnkey Control Module (ATCM) alle relevanten Prozess- und Qualitätsdaten.

Quelle: Arburg

Zur Han­no­ver Mes­se Di­gi­tal Edi­ti­on 2021 prä­sen­tiert Ar­burg eine neu kon­zi­pier­te Turn­key-Anlage, die hin­sicht­lich Di­gi­ta­li­sie­rung, Au­to­ma­ti­on und Cir­cu­lar Eco­no­my in der Kunst­stoff­ver­ar­bei­tung mit neu­en Leis­tungs­di­men­sio­nen auf­war­tet. Die in­for­ma­ti­ons­tech­nisch ver­netz­te Spritz­gieß­ma­schi­ne fer­tigt Trink­be­cher im Knit­ter-Look. Das Pro­dukt lässt sich in­li­ne op­tisch ver­edeln, in­di­vi­du­ell mit In­for­ma­tio­nen zum Re­cy­cling kenn­zeich­nen und zu 100 % rück­ver­fol­gen.

Di­gi­ta­li­sie­rung, Au­to­ma­ti­on und smar­te As­sis­tenz­sys­te­me er­leich­tern die täg­li­che Ar­beit mit und an Spritz­gieß­ma­schi­nen. Wie sich die Fer­ti­gungs­pro­zes­se lücken­los do­ku­men­tie­ren so­wie ein­fach, ef­fi­zi­ent und pro­zess­si­cher ge­stal­ten las­sen, de­mons­triert Ar­burg mit sei­nem Ex­po­nat rund um einen elek­tri­schen All­roun­der 370 A mit 600 kN Schließ­kraft.

Das Ex­po­nat fer­tigt mit ei­nem 1-fach-Heißkanalwerkzeug der Fir­ma Haidl­mair einen Knit­ter­be­cher aus PP. Die Hand­ha­bung über­nimmt ein neu­es ver­ti­ka­les Ro­bot-System Mul­ti­lift V 20 mit 20 kg Trag­last im Quer­auf­bau. Der aus dem Werk­zeug ent­nom­me­ne Be­cher wird zu­nächst ei­ner Plas­ma­be­hand­lung und da­nach ei­ner Di­gi­tal­druck-Station zu­ge­führt. So­mit ist die Pro­dukt­ver­ede­lung di­rekt in die Fer­ti­gungs­zel­le in­te­griert. Um die Knit­ter­flä­che des Be­chers be­dru­cken zu las­sen, kann man per Ta­blet zwi­schen drei ver­schie­de­nen Bild­mo­ti­ven aus­wäh­len. Zu­sätz­lich wird der Be­cher auf sei­ner po­lier­ten Flä­che mit zwei DM-Codes er­gänzt – auf dem einen sind die Pro­zess­da­ten für die Rück­ver­folg­bar­keit hin­ter­legt und auf dem an­de­ren die Ma­te­ria­l­in­for­ma­tio­nen für das Re­cy­cling.

Das Kundenportal arburgXworld mit seinen zahlreichen interaktiven Apps und diversen Funktionen unterstützt bei der täglichen Arbeit rund um das Spritzgießen.

Quelle: Arburg

Für eine stan­dar­di­sier­te Ver­net­zung ist der All­roun­der se­ri­en­mä­ßig mit ei­nem IIoT-Gateway aus­ge­stat­tet. Durch die An­bin­dung an eine Soft­wa­re, wie dem Ar­burg Leit­rech­ner­sys­tem oder ei­nem ERP, las­sen sich Pro­duk­ti­ons­da­ten in Echt­zeit er­fas­sen und ana­ly­sie­ren und die Pro­duk­ti­ons­ef­fi­zi­enz so­wie Trans­pa­renz deut­lich stei­gern. Bei die­ser An­wen­dung vi­sua­li­siert das Sca­da-System Ar­burg Turn­key Con­trol Mo­du­le (ATCM) alle re­le­van­ten Pro­zess- und Qua­li­täts­da­ten und führt sie tei­le­s­pe­zi­fisch zu­sam­men. Dazu lie­fern die Spritz­gieß­ma­schi­ne, Au­to­ma­ti­on und Pe­ri­phe­rie – in die­sem Fall der Di­gi­tal­dru­cker – je­weils die re­le­van­ten Da­ten an das ATCM. Auf die­se Wei­se kann je­der ein­zel­ne Be­cher zu 100 % rück­ver­folgt wer­den.

Digitaler Zwilling für sortenreine Trennung

Sei­ne Ak­ti­vi­tä­ten zu Cir­cu­lar Eco­no­my und Res­sour­cen­scho­nung fasst Ar­burg seit 2019 im Pro­gramm ar­burg­GREEN­world zu­sam­men und be­schrei­tet da­mit den Weg hin zum Sys­teman­bie­ter, der sich in der Kreis­l­auf­wirt­schaft wie­der­fin­det und für Nach­hal­tig­keit ein­tritt. Als ex­klu­si­ver Ma­schi­nen­bau-Partner des Pro­jekts R-Cycle, in­iti­iert von der Fir­ma Rei­fen­häu­ser, wird mit dem Pra­xis­bei­spiel Knit­ter­be­cher auch de­mons­triert, wie sich nach der Nut­zungs­pha­se aus dem Kunst­stof­f­ab­fall hoch­wer­ti­ges Re­zy­klat rück­ge­win­nen und der Wert­stoff­kreis­lauf schlie­ßen lässt. Zen­tra­les Ele­ment von R-Cycle ist eine Da­ten­bank, in der alle In­for­ma­tio­nen zu den ver­wen­de­ten In­haltss­tof­fen hin­ter­legt sind. Je­des Kunst­stoff­pro­dukt er­hält auf die­se Wei­se einen di­gi­ta­len Zwil­ling. Be­reits wäh­rend des Spritz­gie­ßens wer­den die Da­ten z. B. über Roh- und Farb­stof­fe über­mit­telt und das Pro­dukt mit ei­nem ma­schi­nell les­ba­ren DM-Code, ge­kenn­zeich­net. Über Aus­le­sen der Kenn­zeich­nung in der Re­cy­cling­an­la­ge ist eine sor­ten­rei­ne Tren­nung mög­lich.

Die „smar­te“ Ma­schi­ne bie­tet in Zu­kunft um­fas­sen­de Mög­lich­kei­ten zur Ver­net­zung, über­wacht und re­gelt ad­ap­tiv ihre Pro­zes­se und un­ter­stützt die Be­die­ner in je­der Si­tua­ti­on ak­tiv. Da­bei nimmt die Ma­schi­nen­steue­rung eine Schlüs­sel­rol­le hin­sicht­lich Pro­zess­kon­trol­le, Qua­li­täts­si­che­rung und Rück­ver­folg­bar­keit ein. Ge­nau hier­auf zie­len vie­le Fea­tu­res des Ex­po­nats ab. Der All­roun­der mit Ge­sti­ca-Steuerung ist z. B. mit dem „aXw Con­trol Fil­lAs­sist“ aus­ge­stat­tet, der Füll­si­mu­la­tio­nen di­rekt auf dem Steue­rungs­bild­schirm er­mög­licht. Da­bei wird der Füll­grad des Bau­teils in Re­la­ti­on zur ak­tu­el­len Po­si­ti­on der Schne­cke als 3D-Grafik in Echt­zeit ani­miert. Drei wei­te­re Re­gel­sys­te­me, der aXw ScrewPi­lot, Pres­su­re­Pi­lot und Re­fe­rence­Pi­lot, sor­gen für ein ad­ap­tiv ge­re­gel­tes Ein­sprit­zen. Da­bei han­delt es sich um auf­ein­an­der auf­bau­en­de Re­gel­stra­te­gi­en, die Lö­sun­gen bie­ten für zen­tra­le Qua­li­täts­an­for­de­run­gen wie kon­stan­te Schuss­ge­wich­te und gleich­mä­ßi­ge Form­fül­lung.

(st)

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