Gerresheimer und 18 andere Glasproduzenten beteiligt
Europäisches Gemeinschaftsprojekt Furnace for the Future (F4F)
21. April 2021
Gx Circular: Glas ist unendlich recycelbar. Gemeinsam mit anderen führenden Glasherstellern beteiligt sich Gerresheimer am Projekt „Furnace for the Future“, um seine CO2-Emissionen künftig noch weiter senken zu können.
Quelle: Gerresheimer AG
Gx Circular: Glas ist unendlich recycelbar. Gemeinsam mit anderen führenden Glasherstellern beteiligt sich Gerresheimer am Projekt „Furnace for the Future“, um seine CO2-Emissionen künftig noch weiter senken zu können.
Quelle: Gerresheimer AG
Wie das Unternehmen Gerresheimer bekannt gibt, ist es einer von insgesamt 19 Glasproduzenten, die sich mit dem Ziel einer klimaneutralen Produktion von Glas in einem gemeinsamen Projekt zusammengeschlossen haben. In Kooperation mit der Ardagh Group wollen sie die Entwicklung, die Finanzierung und den Betrieb einer Hybrid-Elektro-Schmelzwanne vorantreiben. Im industriellen Maßstab entsteht dafür in Obernkirchen (Deutschland) eine Schmelzwanne für die kommerzielle Herstellung von Glasbehältern aus erneuerbarem Strom. Das Demonstrationsobjekt wird im Jahr 2022 gebaut, erste Ergebnisse werden 2023 vorliegen, wie es in der Ankündigung heißt. Bewertet werden sowohl technische als auch marktspezifische Kriterien für das Schmelzen von Glas zur Herstellung von Glasverpackungen in großem Maßstab. Die am Projekt „Furnace of the Future“ teilnehmenden Unternehmen produzieren insgesamt mehr als 90 % der Glasbehälter in der Europäischen Union, was mehr als 80 Milliarden Behältern entspricht. Inzwischen wurde das Projekt F4F (Furnace for the Future) aus 311 Projekten ausgewählt. Damit gehört es zu den Top-70-Projekten, die sich in der zweiten Stufe um eine Unterstützung aus dem ETS-Innovationsfonds der Europäischen Union bewerben, einem der weltweit größten Finanzierungsprogramme zur Förderung und Demonstration innovativer kohlenstoffarmer Technologien.
„Wir beteiligen uns gerne an diesem Gemeinschaftsprojekt, von dem sicherlich die ganze Glasbranche profitieren wird,“ sagt Andreas Kohl, Global Senior Vice President Operations Technics & Quality Moulded Glass bei Gerresheimer. „Als Produzent von Spezialgläsern besitzen wir eine große Erfahrung im Einsatz von elektrischer Energie im Glasschmelzprozess und wir würden uns freuen, diese einbringen zu können.“ Andreas Kohl selbst verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung in der Glasproduktion und ist für den operativen Betrieb aller Gerresheimer Produktionsstandorte für Behälterglas zuständig.
Die Glasindustrie arbeitet bereits in wenigen ihrer 150 Herstellungsanlagen in ganz Europa mit Elektrowannen, die jedoch nur in kleinem Maßstab und ausschließlich zur Herstellung von Spezialglas verwendet werden. Mit der neuen Technologie wird es möglich sein, Elektro-Schmelzwannen mit mehr als 300 Tonnen Kapazität pro Tag zu betreiben, die jede beliebige Glasfarbe produzieren und einen hohen Anteil an Recycling-Glas verwenden können. Die Verwendung von recyceltem Glas kann zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen, da weniger Energie für dessen Einschmelzung gebraucht wird. Die 19 Unternehmen investieren in die Entwicklung dieses gemeinschaftlichen Projektes, um von den gewonnenen Erfahrungen mit dieser Technologie profitieren zu können.
„Parallel zum Ardagh- Projekt arbeiten wir bei Gerresheimer an unseren eigenen innovativen Entwicklungen von alternativen Schmelzmethoden zur CO2-Senkung. Solche Entwicklungen sind komplette Neukonstruktionen, welche nur bei einem Wannenneubau umgesetzt werden können. Dabei kommt uns zugute, dass wir in den kommenden Jahren fast jährlich einen solchen Wannenneubau planen,“ erklärt Andreas Kohl.
In den USA und in Indien setzt Gerresheimer bereits doppelt so viel elektrische Energie zur Verarbeitung von Typ I Borosilikatglas ein wie vergleichbare Wannen der meisten am Projekt beteiligten Unternehmen und hat so bereits einen Erfahrungsvorsprung. In Belgien betreibt Gerresheimer seine Opalglaswanne voll elektrisch.
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