Kreislaufwirtschaft als Ziel
Monomaterialien und chemisches Recycling von Kunststoffen
Blick in den virtuellen Messestand von Südpack, mit leichtem Betrieb, aber ohne Gedrängel.
Quelle: Südpack
Am 7. Juli 2021 informierte Südpack in einer Online-Pressekonferenz zum Thema „Nachhaltigkeit bei SÜDPACK“ und nutze die Gelegenheit, die erste virtuelle Firme-Messe zu eröffnen, die an 365 Tagen rund um die Uhr für Kunden wie Interessierte erreichbar ist.
Neben der Corona-Pandemie und der weiter anhaltenden kritischen Situation auf den Rohstoffmärkten bildete stand insbesondere der Paradigmenwechsel in der Verpackungsindustrie im Mittelpunkt. Erik Bouts, Sprecher der Geschäftsführung von SÜDPACK, erläuterte in diesem Zusammenhang die politischen, gesetzlichen, ökologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen – und lenkte den Blick der Teilnehmer auf die Herausforderungen, mit denen sich Produzenten, Verpacker und Handel jetzt und auch in den kommenden Jahren konfrontiert sehen: Nachhaltigkeit muss ganzheitlich in allen Stufen der Prozesskette und als Teil eines kontinuierlichen Optimierungsprozesses einer ganzen Branche gedacht werden.
Nachhaltiges Produkt-Portfolio
So fokussiert man sich in Ochsenhausen auf die Entwicklung ressourcenschonender, materialeffizienter und vor allem recyclingfähiger Konzepte. Denn für bestimmte Anwendungsbereiche wie etwa in der Lebensmittelindustrie sind hoch-performante Kunststofffolien aus unterschiedlichen Gründen auch in Zukunft unverzichtbar.
So setzen beispielsweise die Folienstrukturen des PureLine-Portfolios Maßstäbe im Markt. Die PureLine Familie umfasst Mono-Materialien aus PE, PP und PET, die dieselben Schutz- und Convenience-Funktionen wie herkömmliche Folienstrukturen aufweisen.
Bis 2025 soll rund die Hälfte des Umsatzes mit nachhaltigen Produkten generiert werden. Derzeit liegt der Umsatzanteil bei etwa 35%.
Nachhaltige Produktionsprozesse
Ein besonderes Augenmerk liegt, laut SÜDPACK, auf der Implementierung eines effizienten Wertstoffmanagements. Dabei dient der Standort Schwendi als Kompetenzzentrum für das Aufbereiten und Recyceln von Wertstoffen. Die Integration einer eigenen Regranulierung erlaubt die produktionsbedingten Folienabfälle an den deutschen Betriebsstätten sortenrein zu sammeln und dann in Schwendi für eine sinnvolle Wiederverwertung aufzubereiten. So konnten in nahezu allen Fertigungsstufen bei SÜDPACK in den letzten Jahren der Rohstoffverbrauch und die Abfallmenge signifikant gesenkt werden.
Lösungsansätze für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft
Zugleich versteht sich SÜDPACK in seiner Position als führender Hersteller von Hightech-Folien auch als Impulsgeber für die Branche und für den gesamten Lebenszyklus seiner Verpackungsmaterialien verantwortlich. Ziel ist es, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft für flexible Verpackungen nicht nur in eigenen Prozessen, sondern auch im Markt fest zu verankern – und einen wegweisenden Beitrag zu einer zirkulären Wirtschaft wie auch zur Dekarbonisierung und CO2-Reduzierung zu leisten.
In diesem Zusammenhang forciert der Folienhersteller insbesondere die Anerkennung des chemischen Recyclings als ergänzende Recyclingalternative zum mechanischen Recycling. „Wir investieren damit massiv in eine Zukunft, die von einem verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen geprägt ist“, so Erik Bouts.
Durch das chemische Recycling lassen sich aus mehrschichtigen, gemischten oder auch verunreinigten Folienverbunden, die bisher nicht durch das Verfahren des mechanischen Recyclings verwertet werden können, ressourcenschonend neue, hochwertige Basis-Chemikalien gewinnen. Die hieraus gewonnenen Kunststoffe eignen sich wiederum für die Herstellung von Hochleistungsfolien, die für das Verpacken von anspruchsvollen Produkten mit hohen Qualitäts- und Hygieneanforderungen wie beispielsweise in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden können.
Abschließend wurde auch die erste virtuelle Messe von SÜDPACK eröffnet, die unter https://exhibition.suedpack.com/ erreichbar ist.
(kb)