VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Stündlich 66.000 Aerosoldosen sicher verpacken und transportieren

Maximaler Transportschutz durch ausgefeilte Strech-Wickeltechnik

24. Januar 2022, von Susanna Stock

Thomas Klingler, Area Sales Manager Robopac Deutschland.

Quelle: Robopac

Ae­ro­sol­do­sen aus Alu­mi­ni­um ha­ben sich vor al­lem in der Kos­me­tik­in­dus­trie für die Ver­pa­ckung von di­ver­sen Haar­pfle­ge­pro­duk­ten, Deos, Ra­sier­gel, etc. bes­tens be­währt. Jähr­lich wer­den laut IGA (In­dus­trie-Gemeinschaft Ae­ro­so­le e.V.) etwa eine Mil­li­ar­de die­ser Do­sen pro­du­ziert, die ne­ben dem größ­ten Be­reich, der Kör­per­pfle­ge, auch für Haus­halts­ar­ti­kel, Au­to­in­dus­trie und wei­te­re Bran­chen ein­ge­setzt wer­den. Um die­se rie­si­gen Men­gen schnell, si­cher und um­welt­freund­lich zu ver­pa­cken und trans­por­tie­ren, sind ent­spre­chen­de Hoch­leis­tungs-Maschinen für die an­spruchs­vol­le Lo­gis­tik ge­fragt. Sie müs­sen Lauf­zei­ten von 24/7 zu­ver­läs­sig ab­bil­den und auf die Kun­den­vor­ga­ben fle­xi­bel rea­gie­ren.

Die Ro­bo­pac Deutsch­land (Stutt­gart), Toch­ter der ita­lie­ni­schen Aet­na­group S.p.A., bie­tet Ma­schi­nen für Wi­ckel­tech­no­lo­gie mit Stretch­fo­lie an, die auch bei Do­sen­her­stel­lern im Ein­satz sind. Seit ei­ni­gen Mo­na­ten ar­bei­tet das Un­ter­neh­men mit der Fir­ma Tubex, Her­stel­ler von Ae­ro­sol­do­sen, zu­sam­men. Im Werk im süd­deut­schen Ran­gen­din­gen wer­den je­den Tag 600 Pa­let­ten mit bis zu 8.000 Do­sen pro Pa­let­te auf ei­ner He­lix 1 EVO pro­du­ziert.

Ansicht einer beispielgebenden Helix 1 EVO.

Quelle: Robopac

Aus­gangs­ma­te­ri­al für die Tubex-Dosen sind But­zen (Roh­lin­ge aus Alu­mi­ni­um). Die­se be­ste­hen aus 99,5 % Alu­mi­ni­um oder aus ei­ner Le­gie­rung, wie zum Bei­spiel die pa­ten­tiert But­ze „Neu­can“, wel­che op­tio­nal bis zu 60 % Post Con­su­mer Re­cy­clat bein­hal­tet. Dar­aus wer­den die Do­sen im Kalt­fließ­press-Verfahren ge­fer­tigt, die in­nen mit ei­nem Über­zug aus op­tio­nal lö­se­mit­tel­frei­en Schutz­lack aus­ge­stat­tet sind. An­schlie­ßend wer­den die Do­sen mit bis zu acht un­ter­schied­li­chen Far­ben nach Kun­den­vor­ga­ben be­druckt – auch mit mi­ne­ral­öl­frei­en Druck­far­ben. Als Fi­nish wer­den die Do­sen mit mat­ten oder glän­zen­den La­cken, op­tio­nal was­ser­ba­sie­rend, über­zo­gen und be­kom­men zum Schluss ihre vor­ge­ge­be­ne Schul­ter­form und den ty­pi­schen um­ge­bo­ge­nen Rand, den Bör­del. So­wohl die hoch­wer­ti­gen Ver­ede­lun­gen als auch die dünn­wan­di­gen Be­häl­ter selbst stel­len hohe An­for­de­run­gen an die Ver­pa­ckungs­tech­no­lo­gie, da­mit sie un­be­schä­digt und re­kla­ma­ti­ons­frei ihre Be­stim­mun­gor­te er­rei­chen.

Aus An­lass der In­stal­la­ti­on der Ro­bo­pac-Anlage führ­te ver­pa­cken-aktuell ein Ge­spräch mit Tho­mas Kling­ler, Area Sa­les Ma­na­ger von Ro­bo­pac Deutsch­land.

Ver­pa­cken-akutell: „Was gab den Aus­schlag für Tubex, in Ihre Tech­no­lo­gie zu in­ves­tie­ren?“

Tho­mas Kling­ler: „Der Ae­ro­sol­do­sen-Markt boomt nach wie vor und muss die stän­dig wach­sen­de Nach­fra­ge der End­ver­brau­cher und des Han­dels er­fül­len. Tubex hat bis vor Kur­z­em mit der EOL-Lösung ei­nes an­de­ren Ver­pa­ckungs­ma­schi­nen-Anbieters ge­ar­bei­tet. Als im­mer grö­ße­re Men­gen und hö­he­re Ge­schwin­dig­kei­ten die Ka­pa­zi­täts-Grenzen über­stie­gen, trat der Tubex-Logistikleiter Da­niel Her­forth nach aus­führ­li­chen Re­cher­chen an uns her­an. Er wünsch­te sich eine Ver­pa­ckungs­ma­schi­ne, die in der Lage ist, an 363 Ta­gen pro Jahr und 24 Stun­den täg­lich die Pa­let­ten im Stretchwi­ckel-Verfahren prä­zi­se zu ver­pa­cken.“

Ver­pa­cken-aktuell: „Wel­che An­sprü­che stell­te Tubex an Sie?“

Die gesicherten Paletten auf dem Weg in das Hochregallager von Tubex.

Quelle: Robopac

Tho­mas Kling­ler: „Zu den wich­tigs­ten Funk­tio­nen un­se­rer Ver­pa­ckungs­ma­schi­ne zähl­te, dass sich die Pa­let­ten mit den Ae­ro­sol-Dosen „la­ge­wei­se“ in ei­ner Art sta­bi­lem Ta­blett aus re­cy­cel­ten Kar­to­na­gen, den so­ge­nann­ten „Trays“, sta­peln und ver­pa­cken las­sen. Ge­nau­so soll­te das Ver­pa­cken der Do­sen in ge­bün­del­ter Form und mit Sta­pe­lung auf Trenn­blät­tern aus re­cy­cel­ter Pap­pe mög­lich sein. Ent­schei­dend war auch eine große Aus­wahl ver­schie­de­ner Wi­ckel­pro­gram­me, um eine größt­mög­li­che Fle­xi­bi­li­tät der Ver­pa­ckungs­pro­zes­se ab­zu­bil­den.

Ak­tu­ell sind 10 un­ter­schied­li­che Pro­gram­me hin­ter­legt, die bei Be­darf er­wei­tert wer­den kön­nen. Hier noch ei­ni­ge wei­te­re Zah­len: Ca. 19-mal fährt der Ro­bo­ter­arm um jede Pa­let­te, stünd­lich wer­den 25 bis 35 Pa­let­ten im Stretchwi­ckel-Verfahren ver­packt und das Ge­samt­ge­wicht ei­ner fer­ti­gen Pa­let­te be­trägt rund 200 Ki­lo­gramm. Wo­bei der Fo­li­en­ver­brauch je Pa­let­ten­grö­ße zwi­schen 280 g und 330 g, bzw. 76 Me­tern liegt – na­tür­lich kom­plett re­cy­cel­bar.“

Ver­pa­cken-akutell: „Bit­te be­schrei­ben Sie uns kurz die Ei­gen­schaf­ten und Funk­ti­ons­wei­se der Ro­bo­pac Ver­pa­ckungs­ma­schi­ne He­lix 1 EVO.“

Tho­mas Kling­ler: „Wir ha­ben uns zu­sam­men mit Tubex für eine Ver­pa­ckung­ma­schi­ne ent­schie­den, die mit ih­rem ro­tie­ren­den Arm die pa­let­tier­ten Ae­ro­sol­do­sen ex­trem schnell und si­cher mit Stretch­fo­lie um­wi­ckelt. Das ist vor al­lem bei leicht ver­form­ba­ren Pro­duk­ten und ho­hen Pro­duk­ti­ons­ra­ten wich­tig. In die­sem Fall war die He­lix 1 EVO ide­al, da sie ein­fach und über­wie­gend in­tui­tiv zu be­die­nen ist. Un­se­re An­la­ge be­steht aus zwei auf­ein­an­der ab­ge­stimm­ten Ma­schi­nen, in­klu­si­ve ei­nes Eti­ket­ten­druckers für den EAN-Code. Die Maße be­tra­gen 24 m Län­ge mal vier m Höhe und sie­ben m Län­ge mal vier m Höhe, mit aus­rei­chend Platz für einen Fuß­weg und Fahr­weg für die Ga­bel­stap­ler.

Transport der gewickelten Palette bei Tubex.

Quelle: Robopac

Lo­gis­tisch vor­teil­haft ist un­se­re ei­gens ent­wi­ckel­te „By­pass-Lösung“. Die An­la­ge läuft über eine zeit- und kos­ten­spa­ren­de Wei­chen­lö­sung, bei der die ers­te Pa­let­te von ei­ner Ma­schi­ne mit Stretch­fo­lie um­wi­ckelt wird. Wäh­rend­des­sen war­tet die zwei­te Pa­let­te be­reits in der an­de­ren Ma­schi­ne, in ei­ner Art Sei­ten­arm. Ist die ers­te Pa­let­te fer­tig ver­packt, wird die zwei­te Pa­let­te so­fort auf den För­der­rol­len wei­ter­trans­por­tiert und ver­ar­bei­tet. Da­mit der Ver­pa­ckungs­pro­zess ab­so­lut si­cher und zu­ver­läs­sig läuft, druckt zu­erst die Eti­ket­ten­druck-Maschine den EAN-Code mit In­fos wie Rück­mel­de­num­mer, Do­sen­an­zahl je Pa­let­te so­wie die Pa­let­ten­num­mer auf ein Eti­kett. Ist es am Pa­let­ten­fuß be­fes­tigt, er­folgt per La­strol­len der Wei­ter­trans­port zu ei­nem Scan­ner. Die­ser er­fasst sämt­li­che Da­ten und lei­tet sie an das Ver­ar­bei­tungs­pro­gramm, das dann mit dem aus­ge­wähl­ten Ver­pa­ckungs­pro­zess star­tet.“

Ver­pa­cken-aktuell: „Mit nun schon ei­ni­gen Mo­na­ten Pra­xi­ser­fah­rung sei­tens Tubex: Wer­den die Zie­le Ih­res Kun­den er­reicht und hat die Ma­schi­nen­in­stal­la­ti­on noch Aus­bau­mög­lich­kei­ten für even­tu­ell wei­ter stei­gen­de Ka­pa­zi­täts­men­gen?“

Tho­mas Kling­ler: „Ja, wir ha­ben be­reits den Auf­trag zur Er­wei­te­rung der Li­nie be­kom­men. Um mehr Stau­platz vor und nach den Stret­chern zu be­kom­men, wird die Ver­pa­ckungs­stra­ße ver­län­gert.“

Die Fra­gen stell­te Su­san­na Stock für ver­pa­cken-aktuell.de

(st)

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