Rezyklat für Blisterhauben von WC-Duftspülern
Recycling von PET-Schalen
Für die Blisterhauben des WC FRISCH Kraft Aktiv Pro Nature Pack verwendet Henkel PCR aus dem Gelben Sack, 80 % davon stammen aus PET-Schalen.
Quelle: Henkel
In einem Pilotprojekt verwendet Henkel für die Blisterhauben des Reinigungsproduktes WC FRISCH Kraft Aktiv Pro Nature Pack erstmals 100 Prozent Post Consumer Rezyklat (PCR) aus dem Gelben Sack. Das eingesetzte PCR besteht zu über 80 Prozent aus recycelten PET-Schalen (Trays), die beispielsweise für Lebensmittel verwendet und bisher standardmäßig nicht wiederaufbereitet werden. Mit dem Projekt möchte Henkel dazu beitragen, das Recycling-Potenzial des Dualen Systems in Deutschland weiter auszuschöpfen und einen neuen Recyclingstrom anzustoßen.
Zur Herstellung der Blisterhauben für die Verpackung von WC FRISCH Kraft Aktiv Pro Nature Pack verwendet Henkel bislang Rezyklat aus der PET-Flaschensammlung. Diese eignen sich aufgrund ihrer hohen Reinheit und der geringen Komplexität der Sortierung besonders für eine hochwertige Wiederaufbereitung. Um auch die haushaltsnahe Sammlung zu einem geschlossenen Kreislauf zu entwickeln, ist es wichtig, dass der Gelbe Sack noch stärker als Rohstoffquelle genutzt wird. Daher hat Henkel bereits 2022 die in Deutschland produzierten Flaschenkörper des Handgeschirrspülmittels Pril auf 50 Prozent Rezyklat aus dem Gelben Sack umgestellt.
Ausbau von Sortier- und Recyclingtechnologien
„Während die Recyclingströme für PET-Pfandflaschen und PET-Flaschen aus dem Gelben Sack bereits sehr gut etabliert sind, gibt es bei der Wiederverwendung von PET-Schalen aus dem Gelben Sack noch sehr viel Potenzial“, sagt Ulf Timmann, Head of Global Packaging Home Cleaning im Bereich Wasch- und Reinigungsmittel bei Henkel. „Das liegt daran, dass es sich bei Kunststoffschalen häufig um mehrschichtige Verpackungen handelt, die sich aufgrund ihrer Komplexität nicht in hochwertiges Rezyklat verarbeiten lassen. Kunststoffschalen aus Monomaterial ließen sich hingegen sehr gut recyceln, enden jedoch meist ebenfalls nur in der thermischen Verwertung, da sie nicht separat sortiert werden und entsprechende Recyclingströme noch nicht ausreichend vorhanden sind.“
Dadurch wird wertvolles PET Tray-Material meist nicht in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt und wiederverwendet. Um dies zu ändern, setzt Henkel gemeinsam mit Boldog Consulting und dem Folienhersteller PETman auf ein speziell angepasstes Recycling- und Fertigungsverfahren. Durch das Pilotprojekt möchten die Partner so den Ausbau von Sortier- und Recyclingtechnologien für Material aus dem Dualen System fördern.
„Durch die gute Sortierung der Kunststoffschalen aus dem Gelben Sack nach Material und Farbe können wir nun Monoschichtfolien von hoher und stabiler Qualität produzieren. Diese Folien werden in hochwertige Blisterhauben geformt, die sich in ihrer Qualität kaum von den aktuellen Blisterhauben aus Rezyklat aus dem Pfandflaschensystem unterscheiden“, sagt Kenneth Boldog, Geschäftsführer von Boldog Consulting. „Um Verfahrenstechnologien dieser Art weiter auszubauen, bedarf es einer größeren Nachfrage aus der Industrie. Henkel setzt hier ein klares Zeichen.“
Für das Pilotprojekt konnten Henkel und Boldog Consulting rund 20 Tonnen PET-Material aus dem Gelben Sack wiederverwerten. Das entspricht mehr als 2 Millionen Blisterhauben für das Produkt WC FRISCH Kraft Aktiv Pro Nature Pack. Das Projekt ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft, die Henkel mit ambitionierten Zielen vorantreibt. Bis 2025 sollen 100 Prozent der Verpackungen für das Recycling oder die Wiederverwertung konzipiert sein[1]. Zudem soll die Menge an neuen Kunststoffen aus fossilen Quellen in den Produktverpackungen von Henkel um 50 Prozent reduziert werden, indem der Anteil an Rezyklat auf über 30 Prozent erhöht und das Volumen von Kunststoffen insgesamt reduziert wird.
[1] Mit Ausnahme von Produkten, bei denen Bestandteile oder Rückstände die Recyclingfähigkeit beeinträchtigen oder Recyclingströme verschmutzen können.
(st)